"DATENBANK KOSMOS"

  (Sprechertext)

  Noch in den 20er Jahren bezweifelten Wissenschaftler, dass eine Rakete jemals in den Weltraum aufsteigen könnte.
Aber ein französischer Raufbold und Poet war schon 300 Jahre zuvor in seiner Phantasie mit Hilfe von Raketen zum Mond geflogen -
und ein mittelalterlicher Mönch ahnte bereits im 13. Jahrhundert Autos, Motorschiffe und Flugzeuge voraus.
Ein Unternehmensberater unserer Tage schreibt phantastische Zukunftsvisionen in exotischen Schriften -
und ein Schweizer Musiker berichtet, wie er nach einem Motorradunfall starb und sich in einem Ozean von kosmischem Wissen wiederfand.
Ist unser Bewusstsein mehr als nur ein Produkt elektrischer Entladungen im Gehirn? Kann es auch ohne Körper existieren?
Gibt es - wo auch immer - einen kosmischen Informationsspeicher, zu dem Menschen unter besonderen Umständen Zugang haben?

  TITEL:
1.) Datenbank Kosmos
2.) Vom Ursprung unserer Ideen und Visionen
3.) Ein Film von Reinhard Eichelbeck und Ivo Bulanda

  Sri Lanka, vormals Ceylon, eine Insel im Indischen Ozean, 65610 Quadratkilometer Fläche, über 13 Millionen Einwohner, ein Land der Gegensätze.
Einerseits traumhafte Strände unter Palmen, andererseits - nur ein paar Schritte weiter - Lärm, Hektik, Schmutz und Armut.
1985 machen der Unternehmensberater Dr. Phillip Evrard und seine Frau, die Psychologin Prof.Dr.Gertje Lathan, Urlaub in Sri Lanka.
Es sollte ein Urlaub werden, wie andere Urlaube auch, ein bisschen entspannen, ein bisschen Land und Leute besichtigen - aber dann geschieht etwas Seltsames und Unerwartetes.
In der Zeit vor dem Urlaub hatte Dr. Evrard ein mentales Training begonnen, das seine Frau entwickelt hat - die sogenannte "Nathal-Methode", die unter anderem auch meditative Entspannungs- und Konzentrationsübungen umfasst.
Hier in Sri Lanka nun überkommt Dr. Evrard während einer solchen Meditationsübung ein unwiderstehlicher Drang zu schreiben.
Was er dann schreibt ist allerdings weder der Deutschen, noch seiner französischen Muttersprache zuzuordnen - es sind seltsame, fremde Schriftzeichen, und er schreibt sie ganz geläufig - aber ohne zu wissen, was er da eigentlich schreibt.
Die Schriftzeichen sind unterschiedlich, mit Anklängen an chinesische oder japanische, aber auch an arabische oder indische Schriften.
Weil sie Ähnlichkeiten mit der singalesischen Schrift zu entdecken glauben, die auf Sri Lanka in Gebrauch ist, machen Phillip Evrard und Gertje Lathan sich auf den Weg, um jemanden zu finden, der ihnen - vielleicht - die seltsamen Zeichen entziffern könnte.
Sie besuchen verschiedene hinduistische und buddhistische Tempel, um mit Priestern und Mönchen zu sprechen - denn wenn ihnen jemand weiterhelfen kann, so denken sie, sind es solche Schriftgelehrten.
Aber sie haben keinen Erfolg. Am Ende ihrer Rundreise sind sie so schlau, wie zu Anfang - niemand kann die seltsamen Schriftzeichen entziffern. Auch Gelehrte in Deutschland nicht, die später befragt werden, und nicht in der Schweiz.
Aber Phillip Evrard schreibt weiter seine geheimnisvollen Zeichen, in 33 verschiedenen Schriftarten, mit denen er im Laufe der Zeit über 11000 Din A 4-Seiten füllt - das entspricht im Format etwa einem 12-bändigen Lexikon - und immer noch ohne zu wissen, was er da schreibt.
Dann aber, eines Tages, kommt Dr. Evrard auf die Idee, sein eigenes Unterbewusstsein zu fragen, was die Schriftzeichen bedeuten könnten.
(O-Ton Evrard)
Die Informationen, die beim Betrachten der Schriftzeichen in seinem Bewusstsein auftauchen, schreibt Dr. Evrard zuerst mit der Hand nieder. Anschließend werden die Texte dann gedruckt und katalogisiert.
Sie umfassen Zukunftsvisionen aus ganz unterschiedlichen Bereichen.
Architektur gehört dazu, neue Entdeckungen in Physik, Chemie und Medizin, aber auch neue Methoden in Biologie und Landwirtschaft.
Da ist zum Beispiel von Bäumen die Rede, die in bestimmten geometrischen Mustern gepflanzt werden sollen, damit sie besser wachsen.
(O-Ton Evrard)
In anderen Texten wird davon gesprochen, wie Wasser in besonders geformten Musikinstrumenten aufbereitet wird, und dann heilende Wirkung hat. Und es werden auch neue Pflanzenarten beschrieben, die durch Einwirkung von Tönen und Farben gezüchtet werden.
(O-Ton Evrard)
Viele der Aussagen in Dr. Evrards Texten sind so phantastisch, dass man sich eine Verwirklichung allenfalls in ferner Zukunft vorstellen kann.
(O-Ton Evrard)
Woher kommen die Visionen von Phillip Evrard? Und warum nehmen sie diesen Umweg über die exotischen Schriftzeichen?
Wir können diese Frage zur Zeit nicht beantworten.
Offensichtlich ist allerdings, dass solche Visionen, die weit in die Zukunft hinausgreifen, gar nicht so ungewöhnlich sind. Die Geschichte liefert uns dafür zahlreiche Beispiele. Der Franziskanermönch Roger Bacon, schrieb in seiner "Epistel über die geheimen Werke" um die Mitte des 13.Jahrhunderts:
"Es können Maschinen für die Schiffahrt gemacht werden, mit denen auf Flüssen und Seen sich Schiffe, von einem Mann gesteuert, ohne Ruderer viel schneller fortbewegen können, als heute mit vielen Ruderern. Auch kann man Brücken bauen über die Flüsse ohne Pfeiler oder andere Unterstützung, sowie unerhörte Antriebsmaschinen. Ferner kann man Wagen herstellen, die, ohne Zugtiere, sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegen. Auch fliegende Maschinen können konstruiert werden und ebenso Maschinen von kleinen Ausmaßen, die enorme Lasten aufwärts oder abwärts bewegen..."
Leonardo da Vinci entwarf ebenfalls schon Flugapparate, darunter einen Hubschrauber, Unterseeboote, Maschinengewehre, Panzerwagen und vieles Andere mehr. Die technischen Mittel seiner Zeit reichten nicht aus, um die Ideen dieses genialen Renaissancekünstlers auch nur annähernd zu verwirklichen...
Der englische Politiker Francis Bacon war Anfang des 17. Jahrhunderts Lordkanzler unter König Jakob dem Ersten. Wegen einer Bestechungsaffäre zwangsweise in den Ruhestand versetzt, widmete er sich der Philosophie und Schriftstellerei. In seinem Buch "Nova Atlantis" - "Das neue Atlantis" - beschrieb er eine Insel mit höchst modernen Einrichtungen. Es gibt dort Meerwasserentsalzungsanlagen, Roboter, Tierversuche zu medizinischen Zwecken, und Veränderungen der Gestalt von Tieren und Pflanzen durch künstliche Eingriffe.
Ein Bewohner der Insel berichtet:
"Wir haben auch ein Haus der Blendwerke, wo wir alle möglichen Gaukeleien, Trugbilder und Sinnestäuschungen hervorrufen. Ferner erzeugen wir jede Art von gefärbtem und buntem Licht, sowie alle optischen Täuschungen und Trugbilder in Gestalt, Größe und Farbe, alle Erscheinungen von Schatten und von in der Luft schwebenden Spiegelungen... Wir haben auch kunstvolle Sehrohre, durch die wir kleine und kleinste Körperchen vollkommen und genau erblicken, wie etwa die Glieder und Farben der kleinen Mücken und Würmer, die Kerne und Kristalle der Edelsteine, die Bestandteile des Blutes und des Harns, die sonst nicht zu erkennen sind... Vor allem aber erzeugen wir Wärme zur Nachahmung der Sonnen- und Sternenstrahlung; diese durchdringt vielfältige Stoffe unter mannigfachen Veränderungen gleichwie in Wellen, Kreisen und periodischen Stößen..."
Bacons Buch liest sich wie eine Vorschau auf das 20. Jahrhundert.
Wenige Jahrzehnte nach Francis Bacon, als in Deutschland der 30jährige Kriege wütete, und sich in Frankreich die 3 Musketiere mit den Garden des Kardinals Richelieu herumschlugen, unternahm der Raufbold und Poet Hector Savinien de Cyrano, meist Cyrano de Bergerac genannt, eine phantastische Reise zum Mond.
Heute ist Cyrano der Allgemeinheit nur noch durch die übergroße Nase bekannt, die ihm sein Kollege Rostand, stark übertreibend, andichtete. Seine Werke aber sind so gut wie vergessen. Eines der wichtigsten ist: "Eine andere Welt, oder: die Staaten und Reiche auf dem Mond". In diesem utopischen Roman beschreibt Cyrano, wie er in einem Raketenwagen, dessen ausgebrannte Stufen wieder zur Erde zurückfallen, zum Mond fliegt.
Er trifft dort seltsame Leute, die in fahrbaren Häusern leben, sich von nahrhaften Gerüchen ernähren und über "sprechende Bücher" verfügen, kleine Kästen, in denen wir Heutigen unschwer Kassettenrecorder oder Diskplayer wiedererkennen.
Wie kommen solche Blicke in die Zukunft zu Stande? Wie ist es möglich, dass Menschen ihrer Zeit um Jahrhunderte vorausdenken können?
Wir haben uns im Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseum in Washington mit Dr. Jesco von Putkamer getroffen. Er ist sowohl Wissenschaftler als auch Science-Fiction-Autor und Mitglied im Planungsstab der NASA. Welche Erklärung hat er für solche erstaunlichen Zukunftsvisionen?
(O-Ton Putkamer)
Jules Verne war ein ungemein fleißiger Schriftsteller. In 43 Jahren schrieb er 104 Bücher, die in 84 Sprachen übersetzt wurden und von unglaublichen Abenteuern handeln, von elektrisch angetriebenen U-Booten, Bomben, die Städte oder ganze Inseln ausradieren können, fliegenden Schiffen - und natürlich auch: von einem Flug zum Mond.
Der Startplatz liegt interessanterweise in Florida, nicht weit vom Cape Caneveral entfernt, dem heutigen Cape Kennedy, von dem aus die Amerikaner dann 1969 tatsächlich zum Mond gestartet sind.
Jules Verne lässt seine Mondfahrer ihre Reise in einer bewohnbaren Granathülse antreten, die in Anwesenheit zahlreicher Zuschauer von einer gigantischen Kanone in den Weltraum geschossen wird. Hierbei allerdings unterläuft Verne ein fataler Denkfehler, denn der beim Abschuss entstehende gewaltige Andruck hätte die Besatzung des Projektils buchstäblich zerquetscht.
Nach Umrundung des Mondes kehren die Mondreisenden durch Zündung der Bremsraketen zur Erde zurück, wo sie im Ozean landen, und von einem Schiff geborgen werden.
Wie nun aber das Leben so spielt, waren es weniger die Übereinstimmungen mit der späteren Realität, die in der Geschichte der Raumfahrt eine besondere Bedeutung erlangen sollten, sondern Jules Vernes Denkfehler. Er fiel nämlich 1908 einem 14-jährigen Schüler namens Hermann Oberth auf.
80 Jahre später erinnert er sich in seinem letzten Fernsehinterview.
(O-Ton Oberth)
Der Knabe Herrmann überlegte, wie man stattdessen zum Mond kommen könnte und fand heraus: man braucht eine mehrstufige Rakete.
Die Idee des Raketenfluges in den Weltraum ließ Hermann Oberth nicht mehr los. Er machte unermüdlich weitere Pläne und Experimente, studierte Physik und Mathematik und konnte 1921 ein fertiges Raumfahrtkonzept mit allen notwendigen Berechnungen vorlegen. Mit dieser Arbeit wollte er an der Universität Heidelberg promovieren - aber man lehnte das Thema als "zu unrealistisch" ab.
(O-Ton Oberth)
Und Oberth behielt Recht: er bekam später mehr als genug Doktorhüte - ehrenhalber.
Die abgelehnte Doktorarbeit erschien 1923 als Buch unter dem Titel: "Die Rakete zu den Planetenräumen". Es enthält die wesentlichen Grundkonzepte und Gleichungen der modernen Raumfahrt. Während es von einigen Wissenschaftlern heftig kritisiert wird, ist der Regisseur Fritz Lang davon begeistert und engagiert Oberth als Berater für sein Filmprojekt "Die Frau im Mond".
Oberth bereicherte die Geschichte um einige realistische Details, konnte allerdings nicht verhindern, dass man aus dramaturgischen Gründen dem Mond eine Atmosphäre andichtete.
Die Werbeabteilung der UFA kam außerdem auf die Idee, zur Premiere des Films eine echte kleine Rakete aufsteigen zu lassen, und beauftragte Hermann Oberth mit ihrem Bau. Zeitmangel, technische Schwierigkeiten und schließlich auch finanzielle Probleme verhinderten eine Fertigstellung der Rakete, und Oberth zog sich enttäuscht in seine Heimat nach Siebenbürgen zurück. Unter den Helfern, die er für das Raketenprojekt angeworben hatte, befand sich ein junger Student der TH Berlin, der sich von Oberths Weltraumbegeisterung anstecken ließ. Sein Name war Wernher von Braun.
Nicht ganz ein halbes Jahrhundert später brachte er, auf der Basis der Oberthschen Ideen, die ersten Menschen auf den Mond.
Fast auf den Tag genau 100 Jahre zuvor, im Juli 1869, hatte Hermann Oberths Großvater, der Arzt und Dichter Friedrich Krasser, prophezeit: "In 100 Jahren werden Menschen auf dem Mond landen. Unsere Enkelkinder werden dies noch miterleben."
Hermann Oberths Ideen reichten über die bloße Entwicklung einer Weltraumrakete weit hinaus. Schon 1923 entwarf er einen riesigen Weltraumspiegel, mit dessen Hilfe Sonnenlicht auf bestimmte Erdzonen reflektiert werden könnte, um sie zu erleuchten, zu erwärmen, oder das Wetter zu beeinflussen. Er machte Pläne für eine Raumstation, eine Mondbasis und ein Mondauto, für ein Raumschiff mit Elektroantrieb und eine Windkraftanlage, mit der die beständige Luftströmung in großen Höhen ausgenutzt werden kann.
Ein kleines Museum in Feucht bei Nürnberg, seinem letzten Wohnort, erinnert an den 1989 verstorbenen Raumfahrtpionier. Es wird heute von seiner Tochter Dr. Erna Roth-Oberth geleitet. Wir haben sie gefragt, welche Meinung ihr Vater über die Herkunft seiner Ideen hatte.
(O-Ton Frau Roth-Oberth)
Stammen die "Inspirationen" von Künstlern also daher, dass ihre unsterbliche Seele in andere Informationsebenen hinaufreicht?
Es spricht einiges dafür.
Der Musiker Johannes Brahms schrieb beispielsweise über seine Kompositionen:
"Ich sehe nicht nur bestimmte Themen vor meinem geistigen Auge, sondern auch die richtige Form, in die sie gekleidet sind, die Harmonien und die Orchestrierung. Takt für Takt wird mir das fertige Werk offenbart... Ich muss mich im Zustand der Halbtrance befinden, um solche Ergebnisse zu erzielen - ein Zustand, in welchem das bewusste Denken vorübergehen herrenlos ist und das Unterbewusstsein herrscht - denn durch dieses, als ein Teil der Allmacht, geschieht die Inspiration..."
Von anderen Komponisten, weiß man, dass sie ihre Ideen in ähnlicher Weise empfangen haben - Tschaikowsky beispielsweise, Elgar oder Mozart. Aber dies gilt nicht nur für Musiker.
Die englische Autorin George Eliot berichtete, dass bei ihren besten Texten eine Art "Nicht-Ich" beteiligt war, das von ihr Besitz ergriffen habe und ihre eigene Persönlichkeit lediglich das Instrument gewesen sei, durch das dieser Geist handelte. Zeitgenössische Kolleginnen von George Eliot, die Kinderbuchautorin Enid Blyton beispielsweise, oder die östereichische Schriftstellerin Lotte Ingrisch, sehen ihre Arbeit ähnlich.
(O-Ton Ingrisch)
Wir haben uns mit Lotte Ingrisch auf einem Friedhof getroffen. Es erschien ein angemessener Ort, da sie sich in ihren Büchern ausführlich mit Tod und Unsterblichkeit beschäftigt hat.
(O-Ton Ingrisch)
Dass Künstler Inspirationen haben, klingt nicht so verwunderlich - ihnen traut man so etwas zu. Aber auch Wissenschaftler und Erfinder haben derartiges erlebt.
Der Chemiker August Kekulé fand die ringförmige Struktur des Benzols, als er von einer Schlange träumte, die sich in den Schwanz biss. Und er empfahl später seinen Kollegen: "Meine Herren, lernen wir zu Träumen - vielleicht finden wir dann die Wahrheit..."
Ein Erfinder unserer Tage, der Amerikaner Josh Reynolds, hat nicht nur Inspirationen erlebt, sondern auch Hilfe von einem verstorbenen Kollegen erfahren. Reynolds lebt in Laguna Beach, einem kleinen Badeort südlich von Los Angeles. Der ehemalige Börsenmakler kam aus New York hierher, als er merkte, dass Hektik und Stress in Wall Street seine Gesundheit ruinierten.
Zur Zeit arbeitet er an einem interaktiven Computerprogramm, mit dem der Anwender seine Gehirnleistung trainieren und verbessern kann.
Bekannt wurde Reynolds in den USA durch Erfindungen wie diesen Ring, der entsprechend der Stimmung von Trägerin oder Träger seine Farbe ändert. Oder durch dieses Trimmgerät, mit dem man verschiedene Muskelpartien trainieren kann.
Seine wichtigste Erfindung aber ist wohl der "Luftionosierer", ein Gerät, das zwecks Luftverbesserung negative Ionen erzeugt. Bei der Entwicklung dieses Gerätes stand Reynolds vor dem Problem, einen Hochspannungsgenerator in Kleinstformat zu konstruieren - Experten erklärten dies für unmöglich, und er kam nicht weiter. Da erinnerte er sich eines Abends an einen verstorbenen Kollegen.
O-Ton Reynolds:
“Eines Nachts, beim Einschlafen habe ich mir Nicola Tesla vorgestellt, und während ich in den Schlaf hinüberdämmerte, konnte ich sein Gesicht vor mir sehen, ich fühlte Respekt für ihn und fragte ganz bescheiden: wie kann ich ihren Hochspannungsgenerator auf ein handliches, kleines Format bringen, mit dem ich die hohe Spannung erzeugen kann, die ich brauche. Am nächsten Morgen war mir nicht bewusst, dass ich eine Antwort bekommen hatte - bis ich zum Zeichenbrett ging und die Lösung einfach aufzeichnete - und dabei hatte ich das Gefühl, mit seinem geistigen Feld in Berührung zu sein.”
Der Physiker und Elektroingenieur Nikola Tesla, Erfinder des Hochspannungsgenerators, starb 1943.
O-Ton Reynolds:
“Wenn ein großer Geist - Einstein oder andere - uns körperlich verläßt, dann verschwindet ihr Informationsreservoir, ihr geistiges Feld nicht - glaube ich - es lebt weiter, es wird Teil eine Allgemeinen Bewusstseins. Und durch selektives Einstellen, wie bei einem Radiogerät, hatte ich das Gefühl, mein eigenes Bewusstsein in Resonanz gebracht zu haben mit Teslas Bewusstseinsfeld, seiner geistigen Essenz, oder Seele, wie immer man es nennen will, so dass ich auf diese Weise gewissermaßen eine Art Kanal für Informationen wurde.”
Viele bedeutende Erfindungen wurden von mehreren Menschen gleichzeitig, aber unabhängig voneinander gemacht.
Das Automobil beispielsweise von Karl Benz und Gottlieb Daimler.
Das Telefon wurde gleichzeitig von Elisha Gray und Alexander Graham Bell erfunden.
Und die Kohlefadenlampe von Thomas Edison und Joseph Swan.
Sind also solche Erfindungen etwas, das gleichsam als Idee im Raum schwebt? Aber - wenn ja - in welchem Raum? Und in welcher Form? Und auf welche Weise kann dies abgerufen werden?
Beispielsweise, indem man seltsame Schriften schreibt?
Den Eindruck, den Josh Reynolds schilderte, gewissermaßen nur eine Art Kanal für Informationen zu sein, hat uns auch Phillip Evrard berichtet.
(O-Ton Evrard)
Was könnte dies für eine Informationsebene sein, zu der Evrard und Reynolds und all die anderen anscheinend Zugang gefunden haben?
Vielleicht finden wir einen Hinweis darauf in den sogenannten "Nahtoderfahrungen", in den Erlebnissen von Menschen, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden.
Der Schweizer Musiker Bo Katzman hat eine solche Erfahrung hinter sich. Er ist Sänger, Komponist und leitet außerdem den größten Gospelchor Europas.
1972 war er mit seinem Motorrad unterwegs, fuhr, wie er heute zugibt, viel zu schnell und prallte gegen ein stehendes Auto. Mit schweren inneren Verletzungen wurde er ins Kantonsspital in Basel eingeliefert und kam gleich auf den Operationstisch.
(O-Ton Katzman)
Jenes "Allwissen", von dem er ein Teil war, ging Bo Katzman bei seiner Wiederbelebung leider verloren.
Andere Menschen, die klinisch tot waren, haben ähnliches berichtet, und es gibt inzwischen eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen über solche sogennanten "Nahtoderlebnisse" oder "außerkörperliche Erfahrungen" - vor allem in den USA.
Wenn man nach einer Umfrage des Gallup-Instituts geht, dann haben bereits mehr als 8 Millionen Amerikaner einen solchen Ausflug in höhere Sphären erlebt.
Nur wenige Kilometer von San Francisco entfernt, auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge, liegt der kleine Fischerort Sausalito. Hier befindet sich ein Institut, das sich speziell mit Bewusstseinsforschung befasst: Das Institute for Noetic Science. Es verdankt seine Entstehung dem ehemaligen Apollo-14-Astronauten Edgar Mitchell, der durch seine Erlebnisse im All zu einer neuen Sicht der Dinge gekommen war. Er schrieb später darüber:
"Während des Rückwegs über 240000 Meilen durch den Raum staunte ich die Sterne an und den Planeten, von dem ich gekommen war und mit einem Mal empfand ich das Universum als intelligent, liebevoll und harmonisch..."
Nach seiner Rückkehr gründete Edgar Mitchell 1973 das Institute for Noetic Science, dessen wissenschaftliche Arbeit sich vor allem auf die Erforschung außergewöhnlicher Bewusstseinsphänomene richtet.
Dr. Willis Harman, ehemals Professor an der Stanford University, leitet das Institut seit 1977.
O-Ton Harman:
“Das faszinierende an Außerkörperlichen Erfahrungen oder Nahtoderlebnissen ist, das was auch immer dabei den Körper verlässt, die Erinnerung mitnimmt, die Fähigkeit zu denken und die Fähigkeit wahrzunehmen - so dass uns dies geradezu zwingt, unser Konzept von Erinnerung zu überdenken, als etwas das nicht in den Gehirnzellen gespeichert ist und Wahrnehmung nicht als etwas, das gänzlich von körperlichen Organen getan wird.
Außerkörperliche Erfahrungen und Nahtoderlebnisse und viele andere Informationen, z.B. das, was eine Kommunikation mit Verstorbenen zu sein scheint, all das weist auf ein Bild des Universums hin, in dem unsere Existenz hier nur Teil eines Lernprozesses ist und der Tod nur ein Übergang in eine andere Lernebene und ich bin davon überzeugt, dass unsere Wissenschaft innerhalb des nächsten Jahrzehnts sich in diese Richtung bewegen wird.”

Das Interesse an der Erforschung des Bewusstseins nimmt in der Tat zu, nicht nur in Amerika, und auch die Bereitschaft, darin mehr zu sehen, als nur ein Produkt elektrischer Entladungen im Gehirn.
Unser Gehirn produziert elektromagnetische Wellen, solange es aktiv ist, die man messen und auf dem Computerbildschirm sichtbar machen kann - aber was sie wirklich bedeuten, ist noch nicht völlig geklärt.
Der Psychologe Günther Haffelder beschäftigt sich hauptsächlich damit, Lernstörungen bei Kindern zu untersuchen und - nach Möglichkeit - zu beheben. Aber er erforscht auch außergewöhnliche Bewusstseinszustände - und in diesem Zusammenhang hat er die Gehirnwellen von Dr. Evrard gemessen, während dieser mit höheren Informationsebenen Kontakt aufnimmt.
(O-Ton Haffelder)
Im Beta-Wellen->Bereich, über 14 Hertz, schwingt unser Gehirn i einem normalen Wachbewusstseinszustand mit nach außen gerichteter Aktivität, wie zum Beispiel bei diesem Reaktionstest.
Alpha-Wellen, zwischen 14 und 7 Hertz - d.h. Schwingen pro Sekunde - treten zum Beispiel im Traumschlaf auf, bei Tagträumen in entspanntem Zustand, oder in der Meditation.
Theta-Wellen, zwischen 7 und 4 Hertz, erscheinen im Schlaf und bei Hypnose.
Und Delta-Wellen, zwischen 4 und 0 Schwingungen pro Sekunde, kennzeichnen Tiefschlaf oder Bewusstlosigkeit.
(O-Ton Haffelder)
Sind wir also vielleicht alle im Tiefschlaf in anderen Welten zu Gast? Und haben es nur beim Aufwachen vergessen - bis auf das, was dann als "Inspiration" in unserem Bewusstsein auftaucht? Sind die langsamen Gehirnwellen im Delta und Thetabereich ein Schlüssel zu menschlichen Ideen und Visionen?
Phillip Evrard hat offenbar gelernt, Delta-Wellen auch in wachem Zustand zu produzieren - und vielleicht hat er dadurch Zugang zu einer höheren Informationsebene gefunden. Aber warum dieser Umweg über Schriftzeichen, die - zumindest mit den bekannten - irdischen Schriften nicht identisch sind?
Wir hätten gerne eine Erklärung präsentiert für das, was hier geschieht - aber im Augenblick können wir nur feststellen, dass es geschieht.
Der große Physiker Isaac Newton hat einmal gesagt, dass er sich wie ein Kind vorkomme, das am Strand mit bunten Steinen spielt - während der große Ozean des Wissens unerforscht hinter seinem Rücken liegt.
Und was unser Bewusstsein angeht, so ist es hier vielleicht sogar ein "Ozean der Allwissenheit", den es zu erforschen gilt.

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